Zum Inhalt springen
Sauber werden ab 2 - wie werden (Klein-) Kinder sauber?

Wie Kleinkinder essen

Wie Kleinkinder essen ist sehr individuell. Die einen essen alles, was ihnen vor die Nase kommt. Andere hingegen lehnen vieles ab und ernähren sich am liebsten von Nudeln mit Tomatensoße oder Pfannkuchen. Woran liegt das? Als Baby haben sie doch noch so vielfältig gegessen. Was ist denn schiefgelaufen? Wieso wollen sie plötzlich nur noch Pommes, oder trockene Nudeln oder Butterbrot? Die Antwort lautet „Neophobie„.

Neophobie ist die Angst vor etwas neuem und eben auch vor neuem Essen. Die Neophobie beginnt meist mit ca. 2 Jahren und dauert oft bis ins Grundschulalter an – je nachdem wie ausgeprägt sie ist. Aber warum gibt es sie überhaupt?

Die Neophobie ist ganz natürlich und vor allem in der Autonomiephase ganz normal. Kinder wollen selber entscheiden, was und wieviel sie essen. Das ist auch eine Art Schutzmechanismus, den Mutter Natur da eingerichtet hat. Denn so schützen sich Kinder automatisch auch vor möglichen giftigen Nahrungsmitteln.

Ein weiterer Grund kann sein, dass da Kind zu den sog. „Supertastern“ gehört. Das Kinder Nahrungsmittel viel intensiver schmecken als wir, ist hinreichend bekannt. Bei manchen Kindern ist aber auch das nochmal stärker ausgeprägt und manche Lebensmittel sind geschmacklich einfach „zu viel“.

Kleinkinder essen anders als Babys und Erwachsene. Zwischen dem 12. und 24. Lebensmonat ist die Bereitschaft an verschiedenem Essen bei den meisten noch besonders hoch. Das können wir nutzen. Wenn wir möglichst auf künstliche Zusatzstoffe verzichten und unseren Kindern sehr regelmäßig möglichst unverarbeitetes Essen anbieten, lernen unsere Kinder bereits frühzeitig viele verschiedene Lebensmittel kennen. Dadurch, dass sie es kennen und wissen, wie es schmeckt, sind sie später ebenfalls häufiger bereit, abwechslungsreich zu essen.

Ist das Kind aber tatsächlich bereits in der „Das-schmeckt-nicht“-Phase bleiben wir dabei: das Kind muss nicht essen, wir bieten es aber konsequent an. Dabei ist sehr wichtig, dass wir das Essen nicht vermischen. Studien haben ergeben (und viele Eltern können dies bestätigen): Kinder mögen kein vermischtes Essen. Sie mögen die Nudeln neben der Soße und neben dem Gemüse, aber nicht alles zusammengemischt. Somit haben sie auch die Möglichkeit, nur bestimmte Teile des Gerichts zu essen und lehnen nicht gleich alles ab (Stichwort: Autonomie).

Naürtlich bieten wir unseren Kindern keine ganzen Nüsse an. Die Gefahr daran zu ersticken ist zu groß. Alternativ können wir verschiedene Nussmuse anbieten.

Was aber viele Eltern nicht wissen: salzig, fettig und kurzkettig kann das kindliche Gehirn nicht selbst regulieren. Das heißt, ein Kind isst häufig zu viel und zu ungesund und kann es nicht steuern. Wir Erwachsene kennen das auch, denken wir mal an die Dose mit den gesalzenen Nüssen, die Chipstüte oder die leckeren süßen Sachen vom Bäcker. Und wenn wir Erwachsene – mit unserem ausgereiften Gehirn – da schon schwer tun: wie ist das denn erst bei unseren Kindern?

Darum gilt auch hier: salzarm und nur sparsam gesunde Fette einsetzen und auf kurzkettige Lebensmitteln (wie z.B. Säfte, Weißmehlprodukte, Reiswaffeln etc.) möglichsts verzichten.

Auch diese kleinen „Snacks“ am Nachmittag sorgen oft dafür, dass die Kinder dann zwar satt sind, aber zum Abendessen oft noch nicht hungrig genug, nur um dann zu Bettgehzeit wieder Hunger zu bekommen, weil der Blutzuckerspiegel mittlerweile abgefallen ist. In der Not, ist das schon mal OK, nachmittags einen Obstbrei oder eine Reiswaffel oder ähnliches anzubieten. Dauerhaft sollten wir jedoch überlegen, ob es nicht bessere Alternativen gibt. Die Dosis macht eben das Gift.