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Sauber werden ab 2 - wie werden (Klein-) Kinder sauber?

Kleinkindschlaf

Schlaf ist sehr unterschiedlich. Während die einen Kinder morgens schon sehr früh aufwachen und fit sind, schlafen die anderen morgens gerne etwas länger. Manche Kinder fallen bereits abends um 19:00 Uhr totmüde ins Bett und andere wollen auch abends um 22:00 Uhr noch nicht ins Land der Träume. Und dann gibt es noch Kinder, deren Rhythmus mal so mal so ist und überhaupt nicht planbar. Und manche Eltern haben Kinder, die schon früh am morgen wach sind und abends trotzdem nicht ins Bett wollen. Was ist da los? Woran liegt das?

Unsere Kinder – und auch wir – haben eine innere (ca. 24-Stunden-)Uhr. Der sogenannte Zirkadiane Rythmus steuert wichtige Körperfunktionen, wie z.B. die Verdauung, die Körpertemperatur und auch den Schlaf-Wach-Rhythmus. Diese innere Uhr ist für jeden Menschen absolut individuell und kann bedeuten, dass ein Tag für das eine Kind bereits früher startet dafür aber später endet – und umgekehrt.

Es gibt im Großen und Ganzen drei Typen von Schläfern:

  • Eule
    Die Eule gehört eher zu den „Langschläfern“. Frühes Aufstehen (z.B. für die Kita) mag sie gar nicht. Dafür ist sie abends aber topfit. Eine Eule um 19:00 Uhr ins Bett zu bringen ist sehr viel schwerer, als bei einer Lerche.
  • Lerche
    Für die Lerche beginnt der Tag bereits sehr früh. Nicht selten sind Lerchen bereits morgens um 5:00 Uhr ausgeschlafen. Dafür halten sie dann abends nicht so lange durch – und schlafen gerne auch auf dem Nach-Hause-Weg vom Spielplatz im Kinderwagen ein. Oder aber sie sind abends um 19:00 Uhr so übermüdet, dass auch hier das Zu-Bett-Gehen schwierig werden kann.
  • Chamäleon
    Ein Chamäleon ist sehr flexibel, was das Aufstehen und Schlafen angeht. Diese Kinder haben oft einen sehr gleichbleibenden Rythmus und wachen morgens häufig zur gleichen Zeit auf, bzw. gehen abends in der Regel zur selben Zeit ins Bett. Und wenn es abends mal später wird, macht ihnen das normalweise nur sehr wenig aus.

Dass ein Baby nicht durchschlafen muss, ist mittlerweile hinreichend bekannt. Die Nahrungsaufnahme in der Nacht ist einfach für das Gehirnwachstum so unglaublich wichtig, dass wir nicht mehr das Ziel haben sollten, dass das Baby so schnell wie möglich durchschläft.

Aber wie ist das bei Kleinkindern? Wann sollte ein Kleinkind denn nun durchschlafen? Sollte es überhaupt durchschlafen? Und wie bringe ich ein Kleinkind ins Bett, wenn es noch viel lieber länger aufbleiben möchte?

Wenn Kinder mit dem Einschlafen Probleme haben und abends einfach nicht „runterfahren“, ist es wichtig, sich den Tagesablauf und die Einschlaf-Routinen näher anzuschauen.

  • Macht das Kind noch einen Mittagsschlaf und ist vielleicht nicht müde genug?
  • Wann beginnt der Sinkflug?
  • Wieviel und wann hat das Kind vor dem Zu-Bett-Gehen noch Bildschirmzeit (TV, Tablet…)?
  • Hat sich das Kind ausreichend bewegt?
  • War das Kind viel draußen und hat genug blaues Himmelslicht (auch wenn es bewölkt ist) aufgenommen?
  • Ist das Kind satt?
  • Ist es dunkel genug (gerade im Sommer oft schwierig)?
  • Wie ist die Atmosphäre vor und während der Zu-Bett-Geh-Phase?
  • Was für ein Typ ist mein Kind?
    Manche Kinder drehen erst nochmal auf, bevor sie ruhiger werden. Andere Kinder hingegen brauchen einen langsamen aber stetigen Sinkflug

Manche Kinder schlafen schon recht früh relativ häufig und zuverlässig durch. Andere widerrum kommen gefühlt jede Nacht ins elterliche Schlafzimmer um dort weiterzuschlafen. Dies kann verschiedene Ursachen haben:

  • Hunger
  • volle Blase
  • Überreizung (zu wenig Tagschlaf bzw. Pausen zum Verarbeiten)
  • Unruhe in der Familie
  • Temperatur (zu kalt, zu warm)
  • Schlafhygiene der ganzen Familie
  • etablierte Schlafbrücken
  • uvm.

Und häufig gilt der Grundsatz: Wie der Tag, so die Nacht.
Der Grund, warum ein Kleinkind nachts nicht durchschläft, ist also ganz individuell. In einer Beratung sprechen wir über eure persönliche Situation, euren Alltag, eure Schlafgewohnheiten und vieles mehr. So finden wir gemeinsam heraus, wie ihr alle wieder zu mehr Schlaf findet.

Nachts trocken werden ist nicht immer ein Selbstläufer

Die Schlafdauer eines Kindes ist im gesamten Tagesverlauf absolut variabel. Wichtig ist jedoch, dass Kleinkinder mindestens 10 Stunden Schlaf innerhalb von 24 Stunden haben. Das kann also bedeuten, dass ein Kleinkind, das tagsüber noch einen Mittagsschlaf von 1-2 Stunden macht, nachts entsprechend auch nur noch 8-9 Stunden schläft. Das kann natürlich von Kind zu Kind unterschiedlich sein. Manche Kinder brauchen z.B. 11 Stunden Schlaf auf 24 Stunden. Und ein 3-jähriges Kind braucht häufig auch noch mehr Schlaf als ein 5-jähriges. Tatsächlich ist aber die individuelle Schlafdauer relativ stabil.

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, in denen das Kind keinen Mittagsschlaf mehr macht. Das kann anstrengende Nachmittage zur Folge haben. Denn Kinder, die keinen Mittagsschlaf mehr machen, sind oft am späten Nachmittag bzw. frühen Abend dann doch sehr müde. Außerdem kann ein Ausflug bedeuten, dass das Kind um halb 5 Uhr Nachmittags doch noch ein Nickerchen macht und deshalb abends dann nicht zur gewohnten Zeit müde ist.

Hier gilt es, für eine zeitlang, den Tagesablauf entsprechend anzupassen und Lösungen zu finden, um diese anstrengende Zeit zu meistern. Vielleicht braucht das Kind nur noch jeden 2. Tag einen Mittagsschlaf? Oder die Abendroutine wird so angepasst, dass das Kind künftig 1 Stunde früher im Bett ist. Dies kann viel Disziplin seitens der Eltern erfordert – vor allem im Sommer, wenn es noch schön ist und man gerne noch länger draußen sein möchte.

Wer kennt es nicht. Vor dem Einschlafen läuft noch das Sandmännchen im Fernsehen oder das Kind darf nochmal eine kurze Folge der Lieblingsserie am Tablet anschauen. Vielleicht sogar während dem abendlichen Zähneputzen…

Solange das Kind trotzdem ohne Probleme einschläft, darf das auch gerne weiterhin so gehandhabt werden. Wenn das Kind jedoch abends überhaupt nicht runterfahren kann und nur schwer in den Schlaf findet, sollten wir uns diesen Teil nochmal genauer ansehen und die abendliche Zu-Bett-Geh-Routine noch einmal überdenken.
Denn das blaue Licht aus Fernsehen, Laptop, Tablet und Smartphone gaukelt unserem Körper Tageslicht vor. Dadurch glaubt das Gehirn, es wäre noch Tag, was widerrum den ganzen Schlaf-Prozess stört.

Und während den einen Kindern das so gar nichts ausmachen zu scheint, reagieren andere sehr empfindlich darauf. In so einem Fall gilt es, Alternativen zu finden, z.B. Vorlesen statt fernsehen, die Sendung früher anschauen lassen (mind. 1 Stunde!), ein Hörspiel anhören etc.

Ähnlich verhält es sich übrigens, wenn unsere Kinder abends zu viel zuckerhaltige Lebensmittel (Weißmehlprodukte, Marmelade, ein warmer Kakao) essen. Auch Obst kann durch den Gehalt an Fruchtzucker das Kind nochmal so richtig aufdrehen lassen. Der Zucker gelangt schnell ins Blut und liefert nochmal einen richtigen Energieschub. Doch genauso schnell wird anschließend Insulin ausgeschüttet und in folge dessen zu viel Zucker abgebaut. Das Ergebnis kennen wir alle. Wir kommen in den Unterzucker und reagieren mit (Heiß-)Hunger. Und mit Hunger schläft es sich nicht gut.

Darum hilft es, abends vor allem eiweiß- und fetthaltige Lebensmittel anzubieten. Vollkornbrot und -nudeln, Nussmus, Linsen etc. halten den Blutzuckerspiegel lange konstant und sorgen daher für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Damit das Kind abends aber auch entsprechend Hunger hat und genügend davon ist, sollten kurzkettige Kohlenhydrate z.B. aus Reiswaffeln tabu bleiben.

Das Thema „Schlafen“ ist so sehr umfangreich. Entsprechend einzigartig ist die Situation für jede Familie. Manche Kinder haben als Baby sehr gut geschlafen, doch plötzlich ist es kompliziert geworden. Die einen machen schon sehr früh keinen Mittagsschlaf mehr. Andere scheinen abends noch endlos Energie zu haben. Manche Eltern fragen sich, wann denn das Kind lernt, alleine einzuschlafen oder nachts nicht mehr ins elterliche Schlafzimmer kommt. Wie soll denn das Schlafen in der Betreuung funktionieren, wenn das Kind sich doch ausschließlich von Mama ins Bett bringen lässt?

Wenn du Fragen zum Thema Schlafen hast, dann melde dich bei mir. Ich bin sicher, dass ich dir mit meinem Fachwissen als zertifizierter artgerecht® Schlaf-Coach helfen kann.